Einführung

Als Einstimmung zur Problematik der Wasserhygiene und der modernen Wasserversorgung ein Gedicht über die Hamburger Wasserversorgung im 19. Jahrhundert.

So sollte es heutzutage natürlich nicht mehr in der Wasserversorgung zugehen. Deshalb erfahren Sie auf den nächsten Seiten viel Notwendiges über die Wasserhygiene, die Trinkwasserbeschaffenheit sowie über die Aufbereitung.

Aber nun erst mal viel Spaß!
 

"Vom Tier in Hamburgs Wasserrohr,
Da kommen 16 Arten vor;
Ein Neunaug'; Stichling und ein Aal,
Drei Würmer leben in dem Strahl,
Drei Muscheln und drei träge Schnecken,
Sich mit den muntern Asseln necken.
Ein Schwamm, ein Moostier, ein Polyp,
Die dringen lustig durch das Sieb.
An toten Tieren kommen raus
Der Hund, die Katze und die Maus,
Noch nicht gefangen sind, Malheur,
Der Architekt und Ingenieur!
"
 

Schon Johann Wolfgang von Goethe wusste

"Wasser ist ein freundliches Element für den,
der damit bekannt ist und der es zu behandeln weiss"

Dabei dachte er bestimmt nicht an die Behandlung des Wassers für die
Trinkwasseraufbereitung sondern sicherlich eher an die wasserbauliche
Zähmung des Wassers zum Wohle der gesellschaftlichen Entwicklung.


Hier noch ein in Wasserwirtschaftskreisen gern zitierter Text aus der Antike. Er zeigt, dass man schon vor 2000 Jahren ohne Kenntnisse der Chemie nur durch gute Beobachtung auch schon verstand, das Trinkwasser zu beurteilen. Eine gute Beobachtung kann einem auch heute manchmal weiterhelfen.

Wasseruntersuchung nach Vitruv (1. Jh. v. Christus)

“Man probiert und bewahrt das Wasser in folgender Weise: Ist es ein am Tage fließendes Wasser, so beobachte man mit vieler Aufmerksamkeit, bevor man es zu leiten anfängt, die körperliche Beschaffenheit der in der Nähe wohnenden Menschen. Sind diese stark, von frischer Gesichtsfarbe und leiden sie weder an Fußkrankheiten noch an triefenden Augen, so ist das Wasser bewährt. Ist aber eine Quelle erst neu aufgegraben, so bespritze man ein Gefäß von korinthischen*) oder anderen guten Erzen mit dem Wasser, und macht es keine Flecken darauf, so ist es sehr gut. Auch koche man es in einem Kessel ab und lasse es darauf sich setzen und endlich ablaufen.

Findet sich alsdann weder Sand noch Schlamm auf dem Boden, so ist es gleichfalls gut. Ferner ist es ein Zeichen von gutem, gesunden Wasser, wenn ein darin auf das Feuer gesetztes Gemüse geschwind kocht.

Nicht minder erweist sich ein Wasser dann als rein und äußerst gesund, wenn es in einer Quelle klar und durchsichtig aussieht und nirgends, wo es fließt, weder Moos noch Binsen hervorbringt und sonst Unrat zurücklässt.”

 *) eine Bronze- oder häufiger Kupferlegierung mit Beimischung von Edelmetallen wie Gold und Silber

 Hier geht es weiter im Stoff - viel Spaß beim Studieren!
 

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